Offiziersskat


Spiele Palast
Titelbild Offiziersskat

Zum Skatspiel gibt es zahlreiche beliebte Variationen. Einige besonders beliebte kannst du bei uns im Skat Palast als Sonderregeln spielen. In dieser Skat-Lektion gehen wir darüber hinaus, denn es geht um Offiziersskat beziehungsweise Bauernskat! Wenn du mehr über das klassische Skatspiel erfahren möchtest, schau gern in unsere Skat-Anleitung und unsere Lektionsliste.

Offiziersskat, Bauernskat – Skat zu zweit

Wie spielt man Offiziersskat? Zu zweit! Das ist der wichtigste Unterschied zum klassischen Skatspiel. Diese Variante ist dir vielleicht auch schon unter anderen Namen begegnet. Uns kommen da Bauernskat, Seemannsskat, Räuberskat, Kutscherskat, Zweimann-Skat und Skat en deux in den Sinn.

Die zweite wichtige Besonderheit: Die Hälfte der Karten ist zum Rundenbeginn offen und die andere Hälfte kennen die Spieler selbst nicht. Aber alles der Reihe nach.

In dieser Skat-Lektion findest du Infos zu den folgenden Themen:


Das bleibt gleich

Die Skat-Karten  Wie beim klassischen Skatspiel benutzt ihr ein deutsches oder französisches Blatt mit acht Rängen und vier Farben, also 32 Karten.  
Das StechenDie Spieler versuchen gegenseitig die Karten zu stechen.
Wer dadurch über 60 Augen sammelt, gewinnt die Runde.
Die TrümpfeNach wie vor sind die vier Buben in der Reihenfolge Kreuz, Pik, Herz, Karo die höchsten Trümpfe. Bei einem Grand bleiben sie allein.
Bei einem Farbspiel schließen sich die Karten der Trumpffarbe in der Reihenfolge Ass, Zehn, König, Dame, Neun, Acht, Sieben an.
BedienzwangWird eine Farbe bzw. Trumpf angespielt, muss der nächste bedienen, wenn er kann. Er muss also die passende Farbe spielen oder, wenn Trumpf angespielt wurde, Trumpf bedienen.
Ist das nicht möglich, kann ggf. mit Trumpf gestochen werden oder eine Karte abgeworfen.
KartenfolgeDie Abfolge der Karten beim Stechen ist genau wie beim klassischen Skatspiel:
Ganz oben stehen ggf. die Trümpfe (siehe oben) und dann Ass, Zehn, König, Dame, Neun, Acht, Sieben innerhalb jeder Fehlfarbe.
AugenwerteDie Karten haben beim Bauernskat bzw. Offiziersskat die üblichen Skat-Augenwerte:
Ass – 11
Zehn – 10
König – 4
Dame – 3
Bube – 2
Neun, Acht, Sieben – 0

Das ist neu beim Offiziersskat

Die Spielerzahl und Rollen beim OffiziersskatOffiziersskat wird zu zweit statt zu dritt gespielt. Dabei spielen Geber und Vorhand immer gegeneinander.

Zunächst ist die Vorhand automatisch Spiel-Ansager und der Geber automatisch Gegenspieler.
Durch optionale Ansagen kann aber auch der Geber zum Spiel-Ansager und die Vorhand zum Gegenspieler werden.
Die Kartenverteilung beim OffiziersskatBeim Offiziersskat ist ein Teil deiner Karten von Beginn an aufgedeckt. Außerdem liegen alle deine Karten auf dem Tisch statt in deiner Hand.
Hier gibt es wiederum einige Regelvarianten, doch meistens ist die Hälfte deiner Karten aufgedeckt. Genaueres zum Austeilen und den Varianten erfährst du weiter unten.
Spielansage beim OffiziersskatHier wird nicht gereizt.
Stattdessen läuft es so: Die Vorhand legt nach Erhalt der ersten vier offenen Karten die Spielart und damit auch die Trümpfe fest.
Die Positionen Geber und Vorhand wechseln jede Runde für ausgeglichene Chancen.
Ansagen beim OffiziersskatNach Offiziersskat-Regeln sind zusätzliche Ansagen möglich.
Sie erfolgen genau wie die Spielansage zu bestimmten Zeitpunkten beim Geben. Details folgen weiter unten in der Anleitung fürs Offiziersskat.
Punkte BauernskatZur Punktwertung einzelner Runden gibt es unterschiedliche Ansätze. Du ahnst es schon – Details findest du weiter unten im passenden Abschnitt
Kein Reizen, Kein SkatIn den grundlegenden Offiziersskat-Regeln und den meisten Abwandlungen gibt es keinen Skat und damit auch kein Reizen.
Offiziersskat mit einem Skat ist aber eine eigene Variante, die auch Admiralsskat genannt wird.

Offiziersskat-Regeln

Schauen wir uns an, wie eine Runde Offiziersskat ablaufen kann – vom Geben bis zur Punktevergabe. Wenn es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, führen wir sie auf. Größere Regelunterschiede behandeln wir außerdem am Ende dieser Lektion.

Geben beim Offiziersskat

Beim Offiziersskat gibt es natürlich ein festes Muster, nach dem die Karten an die beiden Spieler verteilt werden. Dazu kommen bestimmte Zeitpunkte für Spielansagen.

Aber fangen wir ganz vorn an: Als Geber mischst du zuerst die Karten und die Vorhand hebt ab. Dann teilst du nach dem folgenden Muster aus, bis jeder Spieler 16 Karten hat.

Phase 1:
12 Karten zur Spielansage

Du teilst zuerst der Vorhand vier Karten verdeckt in einer Reihe aus, dann dir selbst genauso und wieder vier für die Vorhand– diesmal aufgedeckt je eine auf eine verdeckte Karte.

Nun muss die Vorhand die Trumpffarbe oder ein Grandspiel festlegen.

Spielfeld Offiziersskat: 12 Karten gegeben


Phase 2:
Kontra-Chance

Anschließend teilst du dir selbst vier offene Karten aus, je eine auf eine verdeckte. Damit sind die ersten 16 Karten verteilt. Danach kannst du Kontra ansagen. Das bedeutet beim Bauernskat bzw. Offiziersskat, dass du in der Spielart, die die Vorhand festgelegt hat, gewinnen musst.


Phase 3:
Die zweite Hälfte

Die übrigen 16 Karten teilst du nach dem gleichen Muster aus wie die erste Hälfte: Vier verdeckte in einer neuen Reihe für die Vorhand, vier verdeckte in einer neuen Reihe für dich, vier offene auf die verdeckten für die Vorhand.

Wenn du vorhin die Chance genutzt hast, Kontra anzusagen, kann die Vorhand nun Re ansagen, um das Spiel wieder an sich zu nehmen. Dann muss sie wieder in der angesagten Spielart gewinnen.

Schließlich teilst du dir die letzten vier offenen Karten auf deine verdeckten Karten aus und hast nun die zweite Chance, Kontra anzusagen.

Spielfeld Bauernskat: alle 32 Karten gegeben

Reizen beim Offiziersskat

Das Reizen beim Offiziersskat fällt üblicherweise aus, da alle Festlegungen anderweitig geklärt werden:

  • Die Spielart legt grundsätzlich die Vorhand fest.
  • Wer in dieser Spielart gewinnen muss, also Spiel-Ansager ist, und wer der Gegenspieler ist, kann durch die Ansagen beim Geben bestimmt werden.
    Erfolgen keine optionalen Ansagen, ist automatisch die Vorhand Spiel-Ansager und muss gewinnen.
  • Es gibt auch keinen Skat, um den gereizt werden könnte,
  • und für die Ermittlung des Spielwertes sind mehrere Herangehensweisen am Rundenende üblich.

Stechen beim Offiziersskat

Hier beginnt immer die Vorhand. Sie muss eine ihrer aufgedeckten Karten ins Rennen schicken. Dann muss der Geber bedienen, wenn er kann.

Einen Stich gewinnst du nach den üblichen Regeln mit der stärkeren Karte der Stichfarbe bzw. mit einem Trumpf. In unserer Skat-Anleitung findest du alle Details.

Wenn nach dem Stich eine deiner verdeckten Karten freiliegt, musst du sie aufdecken.

Und wie üblich darf derjenige, der den Stich geholt hat, den nächsten Stich beginnen. So spielt ihr, bis keine Karten mehr übrig sind.


Auswertung Offiziersskat

Wurden alle Karten gespielt, zählt ihr die Augen, die der Spieler gewonnen hat. Dabei gelten die bekannten Skat-Regeln: Das Ass zählt 11 Augen, die Zehn 10, König 5, Dame 3 und Bube 2. Die Neun, Acht und Sieben bleiben bei 0 Augen.

Offiziersskat: Kartenwerte

Hat der Spieler mindestens 61 Augen erreicht, hat er gewonnen.

Bei einem Gleichstand mit 60 Augen für beide wird je nach Präferenz

  • entweder unentschieden festgelegt (keiner gewinnt)
  • oder der Gegenspieler wird als Gewinner betrachtet (dem Spiel-Ansager wird der doppelte Punktwert abgezogen).

Klärt also, bevor ihr losspielt, welche Variante bei euch gilt!


Punkte beim Offiziersskat

Wenn der Spiel-Ansager mindestens 61 Augen sammeln konnte, hat er gewonnen. Dann werden ihm Punkte gutgeschrieben. Wenn nicht, werden ihm doppelt so viele Punkte abgezogen. So weit, so üblich beim Skatspiel.

Doch zur Berechnung des Punktwertes sind viele Varianten im Umlauf. Wir schauen sie uns von klassisch bis ganz einfach an. Dann kannst du vor deiner nächsten Runde Offiziersskat klären, wie ihr es angeht.


Variante 1:
Klassisch

Wie beim klassischen Skat prüft ihr, wie viele Spitzen der Spiel-Ansager hatte – also wie viele Buben (und ggf. absteigende Karten der Trumpffarbe) ununterbrochen in seinen Karten vorlagen oder fehlten.

Dieser Wert wird um 1 erhöht – z. B. mit zwei, Spiel drei – und schließlich mit den bekannten Grundwerten der Spielarten multipliziert: 24 (Grand), 12 (Kreuz), 11 (Pik), 10 (Herz) oder 9 (Karo).

Wenn der Gegenspieler weniger als 30 Augen holen konnte (Schneider) oder sogar gar keine (Schwarz), verdoppelt das jeweils die Punktzahl (Schneider doppelt, Schwarz vierfach).

Da ein Spieler niemals alle Handkarten auf einmal im Blick hat, ist es hier besonders wichtig, darauf zu achten, bei wem die Buben im Spiel auftauchen!


Variante 2:
Einfache Spielwerte

Eine gewonnene Runde bringt Punkte in Höhe des Grundwerts der Spielart, also

  • 24 beim Grand,
  • 12 beim Farbspiel Kreuz,
  • 11 beim Farbspiel Pik,
  • 10 beim Farbspiel Herz
  • oder 9 beim Farbspiel Karo.

Im Fall von Schneider wird dieser Wert verdoppelt, bei Schwarz vervierfacht.

Das hat den Vorteil, dass ihr nicht behalten müsst, wer welche Spitze gespielt hat.


Variante 3:
Augenwerte

Eine gewonnene Runde bringt Punkte in Höhe der erreichten Augenzahl.


Variante 4:
Ganz einfach

Hier sind simple Werte festgelegt:

  • Jede gewonnene Runde bringt 2 Punkte.
  • Wird Schneider gespielt, gibt es stattdessen 3 Punkte.
  • Wird Schwarz gespielt, gibt es stattdessen 4 Punkte.
  • Bei Unentschieden erhalten beide Spieler je 1 Punkt.

Nachdem der Gewinner und die Punkte feststehen, könnt ihr die nächste Runde beginnen. Nun mischt und gibt der Spieler, der eben noch Vorhand war. Für ausgeglichene Chancen solltet ihr immer eine gerade Anzahl Runden spielen. Ansonsten sind euch keine Grenzen vorgegeben.


Warum Offiziersskat spielen?

Was macht Offiziersskat bzw. Bauernskat aus? Durch die offenen Karten kannst du nicht nur deine eigenen Karten einschätzen, sondern auch die Karten deines Gegenübers. Diese Information ist schon einmal sehr wertvoll.

Allerdings kennst du auch die Hälfte deiner Karten nicht, was eine gewisse Unberechenbarkeit einbringt. Dadurch ist Offiziersskat etwas weniger taktisch bzw. planbar als das klassische Skatspiel. Natürlich bleibt es aber Kopfsache und mit bloßem Glück kommt niemand immer durch.

Und natürlich ist Skat zu zweit schneller organisiert als zu dritt. Also, probier bei Gelegenheit einfach einmal die Bauernskat-Regeln aus!


Varianten der Offiziersskat-Regeln

Wie sollte es auch anders sein, haben sich rund um die Offiziersskat- bzw. Bauernskat-Regeln unterschiedliche Spielweisen etabliert. Die folgenden Beispiele könnt ihr auch untereinander kombinieren, wenn ihr wollt.

Offiziersskat Ramsch

Ramschen

Ihr könnt mit einem Ramsch spielen, was bedeutet, dass der Spieler gewinnt, der in einer Runde die wenigsten Augen bekommt.

Wenn ein Spieler aber alle 120 Augen holt, wird dieser Durchmarsch mit dem Sieg belohnt. Wie viele Punkte ein Sieg bringt, solltet ihr nach den oben erklärten vier Wertungsvarianten festlegen.

Da der Ramsch keinen traditionellen Spielwert hat, eigenen sich die Varianten 3 und 4 wohl am besten:

  • Variante 3: Augenwerte – hier könnte der Gewinner (mit den wenigsten Augen) den Augenwert des Gegners angerechnet bekommen. Im Fall eines Durchmarschs bekommt er aber seine eigenen 120 Augen gutgeschrieben
  • Variante 4: ganz einfach – hier könnte ein Ramsch-Sieg wie ein normaler Sieg mit zwei Punkten gewertet werden, genau wie der Durchmarsch. Optional könntet ihr den Durchmarsch aber auch mit 3 Punkten etwas höher werten.  


Offiziersskat Passen

Passen

Hier kann die Vorhand, statt eine Spielart anzusagen, auch passen.
Dann darf der Geber die Spielart bestimmen, sobald er sich selbst die ersten vier offenen Karten ausgeteilt hat.

Solltet ihr beide passen, könnt ihr diese Runde als Ramsch spielen.


Offiziersskat Admiralsskat

Admiralsskat – Offiziersskat mit Reizen

In dieser Variante kehrt der Skat zurück. So bekommt jeder Spieler 15 statt 16 Karten, sodass zwei Karten im Skat bleiben.

Die 15 Karten werden wie folgt geteilt:

  • Fünf verdeckt vor die Vorhand
  • Fünf verdeckt vor den Geber
  • Fünf offen auf die verdeckten Karten der Vorhand
  • Fünf offen auf die verdeckten Karten des Gebers
  • Fünf auf die Hand der Vorhand
  • Fünf auf die Hand des Gebers
  • Zwei verdeckt beiseite in den Skat

Die Spielart und wer spielt, wird dann wie beim Skatspiel gewohnt übers Reizen festgelegt. Auch die Auswertung und Punktevergabe erfolgt dann ganz traditionell.  


Offiziersskat Harlekinsskat

Harlekinsskat

Bei dieser Variante liegen die Karten nicht auf dem Tisch, sondern in der Hand. Dadurch braucht ihr weniger Platz als beim Offiziersskat.

Ihr zieht bei der Vorhand beginnend immer abwechselnd je eine Karte. Dabei gilt „Eine zum Sehen, eine zum Drehen“. Das heißt, dass du deine erste Karte wie üblich auf die Hand nimmst. Deine zweite Karte steckst du genau dahinter, mit der offenen Seite zum Gegner. Deine dritte Karte nimmst du wieder wie üblich auf usw.

Sobald du vier normale und vier umgekehrte Karten hältst, sagst du als Vorhand die Spielart an. Danach wird nach dem gleichen System weiter gezogen, bis alle 32 Karten verteilt sind.

Das Resultat: Am Rundenbeginn siehst du nur die Hälfte deiner Handkarten, die andere Hälfte sieht nur dein Gegner. Gleichzeitig siehst du die Hälfte der Handkarten deines Gegners, die er selbst nicht kennt. Dadurch hat diese Spielart eine höhere taktische Ebene.

Offiziersskat: Karten beim Harlekinsskat

Du darfst nur die Karten ausspielen, die du siehst. Sobald du eine Karte ausspielst, darfst du die dahinterliegende, zum Gegner gedrehte Karte zu dir umdrehen. Ansonsten gelten dieselben Regeln wie beim Offiziersskat.


Offiziersskat aufgelegter Schafkopf

Aufgelegter Schafkopf

Der aufgelegte Schafkopf oder Aufgelegte wird traditionell mit dem bayerischen Blatt gespielt. Der Grand wird nun Wenz genannt.
Bei den Farbspielen sind über den Untern (Buben) nun die Ober (Damen) in der gewohnten Farbfolge die höchsten Trümpfe.

Die Runden werden nicht gesondert gewertet, es wird nur gezählt, wer wie viele Runden gewinnt. Alle weiteren Regeln sind identisch mit dem Offiziersskat.


Natürlich können wir nie alle Varianten und Kombinationsmöglichkeiten der Offiziersskat-Regeln abbilden. Nun weißt du aber schon einmal gut Bescheid und kannst auch zu zweit eine spannende Runde Skat spielen – ganz im klassischen Stil vom Bauernskat oder mit einigen Veränderungen, die dir besonders gut gefallen. Oder denkst du dir sogar eigene Möglichkeiten aus?

Wenn du noch mehr übers Skatspiel erfahren möchtest, empfehlen wir dir wärmstens unsere Skat-Schule und ganz besonders unsere Skat-Anleitung und weitere Lektionen.