Da wären wir also, beim namensgebenden Teil des schönen Spiels Skat. Doch was genau ist dieser Skat? Kann man den anfassen? Ja, kann man! Darf man ihn anfassen? Nur wenn man das Reizen gewonnen hat und das Spiel macht! Aber sollte man ihn auch anfassen? Nun, das hängt ganz davon ab, was du auf der Hand hast. Verwirrt? Kein Problem – wir bringen Licht ins Dunkel.
Was ist dieser Skat?
Der Skat besteht aus zwei Karten, die am Rundenbeginn nicht auf die Mitspieler am Tisch verteilt werden. Sie bleiben verdeckt und nur als Alleinspieler hast du die Möglichkeit, ihn vor der Spielansage anzusehen und unter Umständen dein Blatt damit zu optimieren. Natürlich kannst du dann nicht einfach mit zwölf statt zehn Karten antreten. Bevor du die Spielart ansagst, legst du zwei deiner zwölf Karten zurück in den Skat; das nennt man drücken. Diese Karten sind nun nicht fürs Stechen verfügbar. Ihre Augenwerte gehen aber schon einmal auf dein Konto.
In unserer vorigen Lektion übers Reizen erfährst du, dass das Vorhandensein bestimmter Karten in deiner Hand deine Möglichkeiten beim Reizen beeinflusst. Wirst du Alleinspieler, gehört der Skat automatisch zu deiner Hand – egal, ob du ihn anschaust oder nicht! Dadurch kann der Skat eine Chance sein, dein angesagtes Spiel und damit bei Gewinn deine Punktzahl noch einmal ordentlich anzuheben. Bei bestimmten Karten auf deiner Hand könnte der Skat aber auch den gegenteiligen Effekt haben. Dazu erfährst du weiter unten mehr.
Handspiel: Ja, nein, vielleicht?
Handspiel bedeutet, dass du als Alleinspieler den Skat nicht nutzt. Die Augen der beiden Karten gehen zwar an dich, du weißt aber nicht sofort, wie viele es sind. Ob du ein solches Spiel angehen solltest, ist wie immer situationsabhängig.
Zuerst einmal ist es wichtig für dich zu klären, ob du den Skat überhaupt brauchst. Wenn du auf der sicheren Seite spielen willst, solltest du nie auf den Skat reizen. Das heißt, du solltest bereits ohne den Skat ein Blatt auf der Hand haben, mit dem du dir gute Chancen ausrechnest, das Spiel zu gewinnen.
Wenn du denkst, dass du ein starkes Blatt auf der Hand hast und es nicht nötig ist, Karten auszutauschen, dann lass den Skat getrost liegen. Denn ein gewonnenes Handspiel ist mehr Punkte wert als das gleiche Spiel mit Skataufnahme. Wenn du so siegessicher bist, dass du den Spielwert durch die Ansage von Schneider, Schwarz oder Ouvert noch weiter steigern willst, dann ist ein Handspiel sogar Voraussetzung.
Nun ist es jedoch relativ häufig der Fall, dass selbst bei einem ansehnlichen Blatt ein bis zwei Karten dabei sind, die nicht wirklich optimal ins eigene Spiel passen. Da wäre es schön, sie drücken zu können und gegen bessere Karten auszutauschen. Und genau da kommt der Skat ins Spiel.
Buben im Skat
Hast du dich dafür entschieden, den Skat aufzunehmen, ist es nun erst einmal wichtig zu schauen, dass du nicht vielleicht einen Buben aufgenommen hast. Sollte dies der Fall sein, zählt er nämlich in die Berechnung des Spielwertes mit rein.
Ein Kreuz-Bube im Skat ist nicht immer ein Grund zur Freude, denn jetzt musst du deinen Spielwert neu berechnen. Mit etwas Pech hast du dich überreizt. Jetzt gilt es, ein neues, legales Spiel zu finden, das dem gebotenen Reizwert entspricht. Möglicherweise kannst du noch gewinnen, indem du die Gewinnstufe Schneider oder Schwarz erreichst. Wenn es dein Blatt erlaubt, kannst du auch auf eine andere Farbe oder Grand wechseln. Ist dein Blatt auch dafür nicht geeignet, bleibt dir nur noch, mit Würde deine Niederlage einzugestehen.
Das Risiko besteht allerdings nur dann, wenn du ein Spiel ohne ansagen willst. Im umgekehrten Fall kann aus einem „mit 2 Karo“ auch ein „mit 3 Karo“, werden: also, wenn du ein Spiel mit gereizt hast und die nächste Spitze im Skat auftaucht und damit deinen Spitzen-Wert erhöht. Das ist schon eher ein kleiner Grund zur Freude.
Wenn du nicht mehr genau weißt, wie das mit dem Reizen und den Buben bzw. Spitzen funktioniert, schaust du am besten in dieser Lektion noch einmal nach.
Strategie anpassen
Hast du diese erste Hürde genommen, solltest du dir einen Moment nehmen, die Karten im Skat genauer zu studieren. Wie verändert sich dein Blatt dadurch? Du hast jetzt noch ein letztes Mal die Gelegenheit, deine Strategie anzupassen und ein anderes Spiel anzusagen als ursprünglich geplant.
Wenn du deine Entscheidung getroffen hast, musst du als nächstes wieder zwei Karten drücken, also verdeckt vor dir ablegen. Was du drücken solltest, hängt ganz entscheidend von der Spielart ab. Bei den Spielarten Farbspiel oder Grand zählen die Augen dieser Karten wie ein gewonnener Stich. Es ergeben sich also ganz unterschiedliche Taktiken, die es gegeneinander abzuwägen gilt.
Drücken bei Farbspiel und Grand
Beim Farbspiel und beim Grand willst du möglichst viele Punkte stechen. Also solltest du die Karten behalten, die dir dabei helfen, allen voran Trümpfe und Asse. Wenn du neben dem Ass auch noch die dazugehörige Zehn besitzt, ist es meistens ratsam, auch diese behalten, abhängig davon, wie dein restliches Beiblatt aussieht.
Farbe drücken
In den meisten Fällen ist es von Vorteil, auf einer Farbe – oder gar auf zweien – blank zu sein, also keine einzige Karte dieser Farbe zu halten. Wenn deine Gegenspieler diese Farbe dann anspielen, bist du nicht dazu gezwungen, zu bedienen, und darfst trumpfen. Auf diese Weise kannst du dir wertvolle Stiche holen.
Wenn du nun von einer Farbe nur ein oder zwei Karten besitzt, solltest du deshalb in Erwägung ziehen, diese in den Skat zu drücken. Das gilt auch dann, wenn es nur zwei Luschen sind. Asse solltest du allerdings behalten, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass du dir damit den ersten Stich dieser Farbe holen kannst. Würdest du das Ass drücken, müsstest du stattdessen einen Trumpf einsetzen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.
Punkte sichern
Die Augen im Skat hast du sicher. Deswegen ist ein anderer Ansatz, dort wertvolle Karten hineinzulegen, von denen du vermutest, dass du sie nicht durchbringen kannst. Zehnen eignen sich da am besten, aber auch Damen und Könige kommen in Betracht, wenn die jeweiligen Asse und Zehnen bei der Gegenpartei liegen.
Blanke Zehnen
Blanke Zehnen in Fehlfarben erfüllen sogar beide Kriterien und sollten deshalb unbedingt gedrückt werden. Damit sind jene Zehnen gemeint, zu denen du keine weitere Karte der gleichen Farbe hast. Wenn du die Zehn auf der Hand behältst, wird sie mit Sicherheit vom entsprechenden Ass gestochen werden und die vielen Augen landen bei deinen Gegenspielern.
Drücken beim Nullspiel
Beim Nullspiel gelten ganz andere Siegbedingungen und Regeln. Punkte zu sichern ist hier nicht nötig. Die Augen der Karten, die hier in den Skat gedrückt werden, wirken sich nicht weiter aufs Spiel aus. Sie entfallen bei der Wertung.
Vielmehr solltest du hohe Karten abgeben, die dir gefährlich werden können, oder dich auf einer Farbe blank machen, was auch im Nullspiel von Vorteil ist.
Punkte sichern oder doch lieber eine Farbe wegdrücken? Bei dieser Frage geht Probieren über Studieren. Sammle deine eigenen Erfahrungen bei ein paar Runden im Skat Palast.
Wenn du für die nächste Lektion bereit bist, klicke einfach hier. Dort reden wir über einige Begriffe und Redensarten beim Skat-Spiel. Wenn du noch eine Regel oder einen Begriff nachschlagen willst, helfen dir unsere Skat-Anleitung oder das alphabetische Skat-Glossar.